Dienstag, 26. Februar 2013

Tag 16: Kalalau & Hanakapi'ai Trails

Na DA wird's heut eher weniger zu Lesen geben befürchte ich (ich stell mir die "Ooooohhh!"s jetzt einfach mal vor ;)) nachdem ich den ganzen Tag einfach nur wandern war und sonst nix gemacht hab ... dafür gibt's ein paar Bilder.

Heute hatte ich ja grosses vor, wie in meinem letzten Hiking-Post ja schon vorangekündigt: Ich wollte von hier (Südost-Seite der Insel) auf die Nordseite rauffahren um da an der berühmten Na Pali-Coast etwas zu wandern. Bin somit gleich in der Früh um 08:00 Uhr losgefahren um am Vormittag noch Starten zu können. Fahrt dauerte ca. 1 1/4 Stunden, also nicht sonderlich aufregend ... wäre schneller gewesen wenn die Hälfte der Strecke nicht Baustelle gewesen wäre.

Wie eigentlich immer hier auf Kauai sind die Autofahrten wirklich ein Genuss: man fährt durch unglaublich schöne Landschaften, meist auf kleinen, engen Strassen, an Stränden vorbei, über 1-spurige Brücken, an Felshängen vorbei, über Flüsse, etc. Beifahrer müsste man hier sein :)

Tunnels Beach, noch recht früh am Vormittag

Nachdem der Kalalau-Trail hier sehr bekannt und somit auch sehr begehrt ist, war der Parkplatz natürlich pumpvoll. Aber ein paar hundert Meter vorher war natürlich noch ein 2ter, grosser, auf den ich mich dann hingestellt hab und zum Start des Trails rüberspaziert bin.

Der Kalalau-Trail selbst ist eigentlich 11-Meilen (18 Kilometer) lang und führt vom Ke'e Beach bis zum Kalalau-Beach ... das müsste der kleine Strand sein, auf den ich VORGESTERN durch das wunderschöne Valley runtersehen konnte. Der erste Teil, 2 Miles lang führt an der Steilküste entlang mal rauf mal runter auf schmalen Wegen bis runter zum Hanakapi'ai-Beach. Bis hierher kann man ganz normal gehen ... aber hier (die restlichen 9 Meilen) braucht man dann eine Berechtigung. Ich hab den Weg gewählt bis zum Hanakapi'ai-Beach zu gehen, dann den Hanakapi'ai-Trail wiederum 2 Meilen lang ins Valley rein zu einem Wasserfall zu gehen. Klang vernünftig, und schaffbar. Für den ganzen 11 Meilen (in EINE Richtung, wohlgemerkt, somit 22 Meilen insgesamt) Weg sollte man schon 2-3 Tage einplanen.

Bin dann also mit vielen anderen Touris losgestartet, und die Wege waren wieder gleich wie die letzten Tage: Matschig, steinig, wurzlig, und steil. Man ist hier quasi auf Meereshöhe gestartet, dann die Felsen rauf, in die Täler rein und wieder raus, immer nebenbei rauf & runter, und schlussendlich dann wieder runter auf Meereslevel beim Hanakapi'ai-Beach.

Impressionen vom Weg

Impressionen vom Trail

1. Teil der Na Pali Coastline

Am Schild beim Start stand angeschrieben, man sollte für den 1. Teil bis zum Beach (hin und retour) ca. 3-4 Stunden einrechnen, für den Weg zum Wasserfall dann nochmal 3-4 Stunden (hin und retour). Gestartet bin ich wie gesagt um 10:00 Uhr ... also klang das alles noch machbar.

Nach knapp über 1h Wanderzeit hat einen dann kurz vorm Beach folgendes Warnschild begrüsst ... macht gleich Mut! :) Aber nachdem - wie schonmal geschrieben - vor ein paar Tagen da eine Frau rausgeschwemmt worden ist, wohl nicht zu unrecht:

Bildunterschrift hinzufügen

Unten auf Meereslevel hatte man dann den Beach schon vor Augen ... mit allerdings noch EINEM Hinderniss zuvor: Man musste den kleinen Bach durchschreiten der vom Tal dahinter rausgeronnen ist. War ein wenig nervig, weil man die gatschigen Wanderschuhe ausziehen musste und barfuß durchstapfen musste (wobei man bis zu den Knien im Wasser gestanden ist, toll), aber war eine willkommene Erfrischung muss ich sagen. Sind eh an Haufen mit angezogenen Schuhen durch, aber DAS wollt ich mir nicht antun, platschnasse Schuhe den restlichen Weg.

Wie immer: Das Hinweisschild zwecks
Flash-Flood-Warnung

Hab' mich dann - erfolgreich auf der anderen Seite angekommen und wieder mit Schuhen - a bissl am Strand umgeschaut, war recht nett da. Nur: man durfte nicht schwimmen gehen, waren auch zu grosse Wellen, da wär man wirklich nicht mehr leben rausgekommen glaub ich. Die Leute haben hier überall zur Erinnerung so kleine Steinfiguren aufgestellt, ich hab' mir das mal erspart.


Steinfiguren

Der kleine Strand selbst

Hab' mir dann meine Wegzehrung zu Gemüte geführt ... Twix. Grad nicht zuviel, der Körper sollte sich auch aufs Wandern und nicht aufs Verdauen konzentrieren :) Ach ja: Mit was rechnet man an einem abgelegenen Strand zu dem man nur nach >1h Wanderung zu Fuss kommt nicht: Genau, mit KATZEN :)

Katze am Strand ... interessant

Da sind hier 2-3 so rumgestreunt und haben sich in der Sonne die Touris angesehen. Haben nicht unzufrieden ausgehen, die Katzen, muss ich sagen. Hab mich dann aber nach insgesamt ca. 5-10 minütiger Pause auf den weiteren Weg gemacht, war ja erst 1/4 geschafft.

Dschungel-Klo ... abenteuerlich

Ab dem Beach ist der Weg dann eigentlich ins Valley rein nur mehr bergauf gegangen. Jetzt nicht sonderlich steil, aber immerhin: ununterbrochen. Am Anfang UNGLAUBLICH gatschig, meine (diesmal die richtigen) Wanderschuhe haben schon wieder ausgeschaut wie Sau, dann durch dichten Dschungel, 3-4x hat man einen kleineren Bach kreuzen müssen, teilweise auch wieder Klettern, na, war wiedermal ein sehr netter Hike.

Hanakapi'ai Trail 

Fast wie bei "Predator" mit Arnie ;)
Nach erneuten ca. 1-1,5 Stunden hatten wir (bin ein Teil des Weges mit Leslie & Ron, beide aus Washington D.C. gegangen) das heutige Endziel dann schön langsam vor Augen:


Leider war's von da aus noch ein weiter Weg ... denn der Wasserfall selbst ist recht hoch ... auf dem Bild recht klein, ergo: weit entfernt! Also hat's geheissen weiterkämpfen über die Wurzeln und Bäume und Bäche drüber.

Sind dann aber schlussendlich doch angekommen, und es war die 3h Mühe und Gekämpfe wirklich wert: Der Wasserfall selbst hat sich ca. 125 Meter in die Tiefe gestürzt, eingebettet in das Ende des Tals mit grossen, überhängenden Felswänden. Beeindruckend ... ich glaub das ist ein Wasserfall den nicht allzuviele Leute jemals zu Gesicht bekommen weil man eben mindestens mal 3h "erweitertes" Wandern voranstellen muss.

Hanakapi'ai Falls

Hab' dann ca. 10 Minuten (mit offenem Mund, wahrscheinlich) verweilt, die Atmosphäre genossen und mich dann wieder auf den Retourweg gemacht. Uhr zeigte mittlerweile kurz nach 13:00 Uhr ... also genau im Plan, 3h waren um. Der erste Teil des Retour-Weges war recht chillig, da eben das Tal raus nur bergab. Man hat trotzdem bei JEDEM Schritt aufpassen müssen wie sonstwas, weil sonst hätts einen runtergedreht und das will ich HIER an dieser abgelegenen Stelle wirklich nicht haben.

Mitten am Weg, also mitten im Dschungel dann die nächste Überraschung: die nächste Katze! War so eine ganz kleine zarte, die beim Bergaufgehen schon dagesessen ist und die vorbeigehenden Wanderer angemiaut hat.

Katze im Dschungel
Ich glaub Muttern hätte da nicht weitergehen können und die Katze 1:1 eingepackt und mitgenommen ... so sehnsüchtig nach Futter oder Sonstwas hat das Miauen geklungen :) War auch sehr zutraulich, sobald man den Rucksack hingestellt hat, ist sie sofort her und hat gemeint sie bekommt Futter. Als ich das Foto gemacht hab ist ein Pärchen vorbei und hat mich gefragt wie sie heisst ... weil es müsse ja meine sein, oder? Ich hab dann nur gemeint "Why would ANYONE bring his cat to the jungle?" und bin dann kopfschüttelnd weiter. Leute gibts ...

Drunten am Bach wieder die übliche Prozedur: Schuhe aus, Gatsch runter, Socken aus, durch Bach waten, Schuhe wieder an, Hände von Gatsch befreien und gut is'. Dann begann allerdings der unlustige Teil ... weil der Weg vom Beach zum Parkplatz ging dann erstmal steil bergauf ... und das weit. Und dann wieder runter ... und dann wieder rauf. Mittlerweile hat die Sonne wieder ohne Mitleid runtergebrannt, Erinnerungen an meine Nahtoderfahrung auf Big Island kamen wieder auf :)

Hab's dann aber alles in allem heil zum Parkplatz geschafft und als erstes meinen Flüssigkeitshaushalt mal augeglichen. Nachdem die Schuhe wirklich, also wirklich schlimm ausgeschaut haben, hab ich sie einfach hinten auf den Boden reingestellt wo's schon etwas schmutzig war ... und bin in Socken (die noch halbwegs was gleichgeschaut haben) heimgefahren.

Insgesamt hat der Spass dann heute 6h gedauert ... 6h Hardcore-Hiking, über Stock & Stein, das war was. Insgesamt 13 Kilometer, und das (fast) nie gerade aus. Und das alles mit einem Rucksack der dank Kamera incl. Linsen und allem anderen ca. 7 Kilo gewogen hat. Toll. Ich war jedenfalls FERTIG, meine Füsse haben weh getan, am meisten die Knie, abbiegen tat dann im Endeffekt recht weh ... geht mittlerweile wieder. Ich werd' noch zum Krüppel hier kommt mir vor ;)

Aber: Ich glaub' das war's mit der Wanderei hier auf Kauai jetzt ... 3 anstrengende Wanderungen sind mal genug ... waren aber GENAU DAS was ich hier auf der Insel haben wollte. Morgen hab ich noch einen vollen Tag zur Verfügung ... mal schauen was ich mach ... es wird aber NIX mit Wandern zu tun haben, soviel ist sicher ;)

Aussicht vom Kalalau-Trail ... da vergisst man die Strapazen für kurze Zeit

2 Kommentare:

  1. Solltest du am Waimea Bay ein Segel mit US-1111 entdecken, schwimm bitte raus und nimm mir ein Autogramm vom Held meiner Kindheit mit !!
    Thx - R

    btw. bei Gams und Stoamandln - fangts da nit hoamelen an?

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  2. Ich würde meinen Kater sofort mit in den Dschungel nehmen btw ;-)

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